das ethnologische Blog an der Uni Leipzig

home |  login
Mittwoch, 9. Dezember 2009

So als hätte man die Verzweiflung innerhalb der Universitäten und vor allem den Ärger über die unsinnige Absicherung von Studiengängen durch die Akkreditierungsräte erhört, wollen auch die nicht mehr ihre Arbeit tun. Damit wäre eine der Forderungen der Studentenschaften erfüllt.

Wie das gehen soll? Durch Gehorsamsverweigerung seitens der Professorenschaft.

Das jedenfalls behauptet Herr Kempen, der Präsident des Deutschen Hochschulverbands (DHV) hier in dieser online Zeitung

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 8. Dezember 2009

Wie berichtet eröffnete Frau Staatsministerin von Schorlemer den Kongress der Leipziger Uni, den die Wirtschaftswissenschaften ausrichteten. In ihrer Rede ging sie dabei nocheinmal auf die Frage der Wirtschaftlichkeit ein. Darüber hinaus fragte sie nach den Möglichkeiten der Unis sich zu ökonomisieren. Sie als Frau aus der Uni weiß dabei wohl auch, worum es in einer Universität geht und worum nicht. Das hatte ihr Nachredner, der Dekan der Wirtschaftswissenschaften schon viel weniger verstanden. Denn der wollte ja unbedingt Wissen scheiden in nützliches und relevantes Wissen und unnützes Wissen. Aber reden wir nicht von seinen geistigen Ausfällen, sondern viel mehr von dem, was sich an intressanten Stellungnahmen in der Rede der Staatsministerin findet.

So horchten gerade die Vertreter der kleinen Fächer auf, als sie sagte:

Qualitäts- und Leistungskriterien, Indikatoren und Benchmarks versprechen ökonomische Effizienz und mehr Wettbewerb. Die bisher geltende Grundannahme ist, dass „wissenschaftliche Existenz nur über ökonomisch rationales Handeln gesichert werden kann“, wie es Müller-Böling, der Leiter des Centrums für Hochschulentwicklung in seinem Konzept hochschulpolitischer Notwendigkeiten formulierte.

Aber: Gibt es nicht Bildungs- und Forschungsbereiche, die wir von Wettbewerb und Wirtschaftlichkeitserwägungen lösen müssen?

Gerade kleine oder auch hochspezialisierte Studiengänge sind von Unterfinanzierung bedroht, da sie kaum Geld von außen einwerben und deshalb unter ökonomischen Aspekten nicht „profitabel“ erscheinen.

Woher aber nehmen wir die Gewissheit, dass nicht gerade die kleineren und thematisch „exotischen“ Lehrstühle diejenigen sind, die wir zur Bewältigung komplexer Zukunftsaufgaben im 21. Jahrhundert in besonderem Maße benötigen werden?


Andere Bundesländer haben das schon seit Jahren verstanden. In München, Frankfurt, um nur zwei Orte zu nennen, wo die Ethnologie sehr gut vertreten wird, stehen kleine Fächer auf eine recht solider Grundlage.

Wenn man sich das auf der Zunge zergehen läßt, was Frau Schorlemmer da sagt, fragt man sich aber, warum in Sachsen die Ethnologie seit 19 Jahren mit einer Professur arbeiten muß, bei ähnlichen Studentenzahlen wie es andere Institute mit 7 bis 14 Professuren haben.

Diese Schieflage muß unbedingt beseitigt werden.

rede der staatsministerin (pdf, 111 KB)

Hier die vollständige Rede zum download!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 6. Dezember 2009

Die taz widmet sich in ihrer heutigen Ausgabe auffallend lang der Frage der Bachelorstudiengänge. Keine Frage, stellen doch die Mitarbeiter in den Medien einen großen Teil an Studierten dar. Und unter all den Journalisten, die die Universität von Innen kennen, sind die Mitarbeiter der Taz vielleicht auch die couragiertesten. Nicht anders kann ich mir erklären, warum sich auffallend wenig andere Blätter mit den Inhalten der Studentenproteste beschäftigen.

Nun lesen wir im heutigen Kommentar:

Der von Bildungsministerin Annette Schavan jetzt bejubelte Studentenboom ist doch nur ein Zufallstreffer der Demografie: eine Folge der letzten geburtenstarken Jahrgänge und einer doppelten Abiturgeneration. Aber die Hochschulen sind überhaupt nicht darauf vorbereitet. Das bedeutet: Die Kultusminister haben mit ihrem dilettantischen Bachelor die Unis schon für den Normalbetrieb lahmgelegt. Ab kommendem Jahr stürzt eine neue Welle an Abiturienten auf die Hochschulen ein - und keiner weiß, wie und wo man sie schlau machen könnte. Wer glaubt, diese Hochschulkrise mit einer neuen Prüfungsordnung lösen zu kennen, hat noch keinen Studentenprotest erlebt. Der wahre Aufstand der genervten Bürgerkinder steht erst noch bevor.

Das hört sich für den Normalbürger irgendwie sehr prophetisch an, ist aber aus der Sicht des Instituts für Ethnologie eine ganz brutale Wahrheit. Wie können Wahrheiten brutal sein und warum gehen voll gelaufene Boote in der Erfahrung der Protstbewegungen nicht unter?

Man kommt nicht mehr weit mit Metaphern in der heutigen Situation der Universitäten. Aus der Sicht des Instituts für Ethnologie der Leipziger Universität schon gar nicht, denn die Studiengänge dieses Institus sind vollgelaufen bis obenhin und anstatt daran unterzugehen, ist dieses Institut bisher mit seinen Protestaktionen am aktivesten und kreativsten. Ohne hier den studentischen Protest für beendet zu erklären -- die Aktionen der Studenten gehen die nächsten Wochen weiter -- will ich einmal kurz darstellen, was im letzten, diesem und im nächsten Jahr passiert(e).

Der sächsische Staat verlangt von seinen Universitäten Leistung in Form von Studentenzahlen. Nur so kann man sich behaupten, so geht die Philosophie, wenn man zeigt, wie viele Leute in die Universitäten strömen.

So verlangte sie von der Universität Leipzig 30.000 Studenten als Sollzahl. Würde die Uni das Ziel nicht erreichen, drohten ihr Streichungen von bis zu einem Drittel ihres Budgets. Nun wurde in der Universität Rechnungen angestellt, wie viele Bachelorstudenten die einzelnen Institute überhaupt aufnehmen können. Da Beachelorstudiengänge ja eine intensivere Betreuung als Magister bedurften. Nach einem komplizierten Schlüssel wurden dann ausgerechnet, dass die Kapazitäten für 30.00 Studenten aber gar nicht reichen würden. So ging man mit dem Land Sachsen in Verhandlungen und legte in einem Hochschulrahmenvertrag fest, dass die Universität pro Student über ihrer Kapazität einen zusätzlichen Betrag von 600 EURO an die einzelnen Institute bezahle. Mit diesem Geld konnte man dann sogenannte Springer bezahlen, die einen Teil der überfüllten Seminare übernahmen und somit die Seminarstärken erträglich wurden. Der Clou an diesem Pakt jedoch ist, dass dieses Geld nur für ein Jahr ausgezahlt wird, besagte überzählige Studenten haben sich aber für drei Jahre in den Bachelor eingeschrieben.

Das Problem wurde im ersten Jahr noch nicht sichtbar, da war ja noch alles in Ordnung. Nun kam das zweite Jahr und die Prozedur wiederholte sich. Zur Kapazität von 35 wurden zuätzllich 70 weitere eingeschrieben. Als es nun an die Beantragung der Springergelder ging, wurde schnell klar, Geld war nur für die neuen da, die alten Studenten mußten da irgendwie in das System integriert werden.

Nun steht im Winter 2010 die dritte Runde der Bachelorstudiengänge an, die hier sicher wieder mit einer Überkapazität von 70 - 80 Leuten zu Buche schlagen werden. Die Zahlungen für diese Überkapazität müssen dann die 120 überzähligen Studenten der Jahre 2008 , 2009 mitfinanzieren.

Diese Zustände führen ja schon jetzt im Jahr 2009 zu heftigen Protesten. Wie soll das erst 2010 werden?

Die Prognose des oben zitierten Kommentars mag recht haben. Die Proteste werden heftiger werden.

Dazu kommt, dass es zu der Ebene des Instituts noch eine Ebene der Gesamtuniversität gibt, die bisher noch einer Nachricht harrt, die in Rektoratskreisen bekannt ist, aber noch nicht nach Außen sickerte. Wer dem Rektor Häuser in seiner Eröffnungsrede zum Kongress Ökonomisierung der Wissenschaft genau zuhörte, konnte diese Nachricht schon versteckt zwischen den offiziellen Worten wahrnehmen: Immer wenn sie sich im rektorat treffen, um über die Zukunft der Universität zu verhandeln, würde ihnen schmerzlich klar werden, dass sie hier gar keinen Spielraum mehr haben.

Egal wie viel Schmutz das Rektorat bisher zu verantworten hat, mit diesem versteckten Offenbarungseid zeigte sich, was anderswo schon viel offener formuliert wurde: Der Etat der Unversität für die Zeit jenseits des Hochschulrahmenvertrags 2010 ist bereits um ein Drittel zusammengestrichen. Nur sind für dieses brutale rechnerische Faktum noch keine realen Folgen benannt. Keiner weiß bisher, wo diese 33 prozentigen Einsparungen eigentlich herkommen sollen. Da werden alle Fachbereiche Federn lassen und zahlreiche werden eingespart werden. Wenn man allein sieht, was für einen Protest die Lage in einem kleinen Ein Professoreninstitut hervorbringt, dann möchte das hochgrechnet auf die ganze Universität heißen: 2011 steht die Uni Leipzig Kopf.

Da fragt man sich, warum das Rektorat, dass seit kurzem und vor allem VOR dem Beginn der Feierlichkeiten zur 600 Jahr Feier diese Neuigkeit zu hören bekam, warum also das Rektorat hier nicht die Medienöffentlichkeit nutzte, um in alle Welt hinauszuposaunen: Hört nicht auf die verlogenen Stimmen der Politik, die Eure Arbeit auf der einen Seite rühmen, auf der anderen Seite dafür aber kein Geld mehr haben. Hört nicht auf das Zukunftsgebrabbel von Tillich und Co.

Der Bildungsbereich in diesem Land hat abgewirtschaftet. Fördernswert ist hier nur noch kurzfristig anwendbare Forschung, wie etwa in der Bergbauakedemie Freiburg, die die einzige Hochschule des Staates ist, für den man im Koalitionsvertrag eine Förderung festgeschrieben hat.

Ob sich nun die Geisteswissenschaften nur warm anziehen müssen, oder ob die Studenten dieser seit Jahren konsequent kleingesparten Bereiche ihren Unmut durch Studentenproteste Ausdruck verleihen werden, dass weiss bisher keiner. Potenziert sich aber allein der Protest des Instituts für Ethnologie in allen anderen Geisteswissenschaften, dann wir das Jahr 2010 einen ganz anderen Studentenprotest sehen.

Sagt dann nicht, Ihr hättet es nicht gewußt!

... link (0 Kommentare)   ... comment



Laut einem Exklusivbericht der taz soll sich in dieser Woche im Akkreditierungsrat, der obersten Zulassungsbehörde für Bachelorstudiengänge, in aller Eile dem Thema Studierbarkeit gewidmet werden. Schnell wollen sich die Herren aus Politik und Wirtschaft der Frage der Punkte und Prüfungsverteilung widmen, um so die gröbsten Fehler nachzujustieren. Das ist natürlich Wortlaut des internen Papiers des Akkreditierungsrates, das der taz vorab vorlag, aber es wurde stillschweigend so auch in den Ton des Artikels verwoben.

Dabei sollte eigentlich der Akkredierungsrat und dessen Legitimität in diesem Artikel an zentralster Stelle stehen. Hier wird einfach angenommen, dieser Rat hätte in Deutschland irgendeine Relevanz.

Das Instrumentarium "Akkreditierungsrat" wurde aus Amerika übernommen, da in diesem Land auch private Körperschaften Universitäten gründen können. Diese wiederum wollen und sollen öffentlich anerkannt werden. Deshalb brauchen sie solch ein Zertifikat, dass ihnen die Räte ausstellen.

In Deutschland jedoch ist Bildung zu 99 Prozent ein staatliches Gut. Hier macht der Staat die Lehrpläne, sichert sie ab durh Kommissionen auf allen Ebenen. Nun wurde eine weitere Ebene eingeführt, die des Akkreditierungsrates. Diesem Rat müssen die Universitäten viel Geld zahlen, um sich von ihm die Studierbarkeit ihrer Studiengänge bestätigen zu lassen.

Damit gibt die Universität stillschweigend ihre Autonomie in der Lehrgestaltung ab und muss auch noch Geld dafür bezahlen. So heisst es dann auch auf der Meinungsseite der gleichen Ausgabe:

Der staatlichen Universalisierung privater Firmenphilosophie ist es zu verdanken, dass die heutigen Unis nach dem Top-down-Prinzip strukturiert sind. Von oben nach unten läuft die Befehlskette mit der simplen Order, austauschbare Module zu Höchstleistungen anzutreiben. Das oberste Oben ist allerdings ein Außen, und dieses Externe ist der Hochschulrat. Dort sitzen in großer Zahl schließlich Wirtschaftsmanager, die ihre Präsidenten platzieren.

Will die Hochschule ihre Autonomie wiedererlangen, so braucht sie eigentlich nicht viel zu tun. Sie müßte nur ihre Zahlungen an den Akkreditierungsrat einstellen und aufhören, sich ihre Studiengänge von ohm bestimmen zu lassen.

Also meine Herre Rektoren, stoppt das sich langsam einschleichende System der politischen Unterwanderung Eurer Studiengänge. Eine Einflußnahme sollte nicht von oben nach unten stattfinden, sondern von unten nach oben. So versteht sich glaube ich die Demokratie.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 4. Dezember 2009

Die Wirtschaftswissenschaften der Universität Leipzig laden seit Donnerstag zu einem Kongress ein, um über die Neue Bildungspolitik in Europa zu diskutieren.

Was sich aber im Institut für Ethnologie als Erfolgsgeschichte lesen könnte: Große Nachfrage nach dem eigenen Produkt und Zuwachsraten von bis zu 15 Prozent: Das würde jedem Unternehmen Freudentränen in die Augen treiben. bringt die Studenten dazu, zu protestieren. Denn bei der In der Wirtschaft so wichtigen Kette: Produktion, Distribution, Konsumption hat die Universität Leipzig im Institut für Ethnologie schlichtweg das Zwischenstück der Distribution vergessen.

Da zum Kongress auch Frau von Schorlemmer eingeladen wurde, nahmen Studenten der Ethnologie die Gelegenheit wahr, ihr diesen Brief nebst einer echten Orchidee zu überreichen:

Leipzig, den 03.12.2009


Sehr geehrte Frau Ministerin von Schorlemer,


Wir, die Studentinnen und Studenten des Instituts für Ethnologie der Universität Leipzig, möchten Sie mit diesem Schreiben auf die gravierenden Missstände aufmerksam machen, die an unserem Institut herrschen. Diese Probleme bestehen bereits seit längerer Zeit, sind aber mit Beginn des Wintersemesters 09/10 untragbar geworden.

So stehen zur Zeit an unserem Institut einer einzigen Professur ca 350 Studierende gegenüber. Die Studierendenzahl wird erwartungsgemäß zu Beginn des nächsten Wintersemesters noch weiter ansteigen und für eine weitere Verschlechterung der Verhältnisse sorgen.

Dieses Ungleichgewicht zwischen Studierenden und Lehrenden hat für beide Seiten negative Folgen. Zum einen kann eine ausreichende Betreuung der Studierenden nicht gewährleistet werden, zum anderen besteht für unseren Professor und die weiteren Lehrenden des Instituts während des normalen universitären Betriebs keine Möglichkeit, Forschungsreisen zu unternehmen oder an Publikationen zu arbeiten, was sich natürlich auch negativ auf die Lehre auswirkt. Sie sehen sich gezwungen, dies an Wochenenden und in den Semesterferien zu tun.
Ein weiteres Problem, welches sich aus dem Missverhältnis von Professor und Studierenden ergibt, ist das unzureichende Angebot an Vorlesungen und Seminaren. Die Studierenden sind nicht nur in den Vorlesungen gezwungen, sich mit einem Platz auf dem Boden zu begnügen, durch das geringe Lehrangebot bleiben auch die Inhalte auf einige wenige Themen beschränkt.
Des Weiteren werden die Mittel, die dem Institut zur Verfügung gestellt werden, nach Professuren berechnet, nicht nach den aktuellen Studierendenzahlen. Daraus ergibt sich ein Mangel an Geldern für Bücher, Sachmittel und weitere notwendige Anschaffungen.

Diese Zustände erschweren eine qualitativ hochwertige Lehre und stehen – zumindest im Bezug auf das Professoren-Studenten-Verhältnis – in keiner Relation zum deutschlandweiten Durchschnitt.

Aus diesen Gründen setzen wir, die Studierenden der Ethnologie, uns für die Schaffung von mindestens einer weiteren Professur an unserem Institut ein.

Wir sind der Meinung, dass das Fach der Ethnologie in unserer heutigen globalisierten Welt eine wichtige Rolle zum Verständnis der kulturellen Vielfalt unseres Planeten spielt und es deshalb verdient nach allen Möglichkeiten gefördert zu werden.

Daher bitten wir Sie eindringlich, Ihren Einfluss in dieser Sache geltend zu machen und finanzielle Mittel für die Schaffung dringend benötigter Professuren bereitzustellen.
Für eine Stellungnahme zu den Zuständen an unserer Universität, und speziell am Institut für Ethnologie, wären wir Ihnen dankbar.


Die Studierenden des Instituts für Ethnologie


Kontakt: Universität Leipzig, Fachschaftsrat Afrikanistik/Orientalistik, Schillerstr. 6, 04109 Leipzig
farao@gmx.de

... link (0 Kommentare)   ... comment



Jeden Tag mindestens eine Seite Berichte aus dem Ausland. Das ist für eine jede Tageszeitung eine Selbstverständlichkeit. In jedem Bundesstaat der Bundesrepublik Deutschland ein oder mehrere Völkerkundemuseen (Sachsen hat drei). In jedem Bundesland ein Ministerium mit Abteilungen für ausländische Mitbürger, Flüchtlinge, gedultete Asylanten. Deutschland verweist auf seine Wirtschaftliche Präsenz im Ausland. Und kein Geld für ein angemessen ausgestattetes Institut für Ethnologie in Sachsen.

Ein Bericht über die Zustände kann man hier nachlesen!

... link (0 Kommentare)   ... comment



Die Studenten der Ethnologie trauern, aufgrund der Zustände an der Leipziger Universität. Die Trauer -- wie in New Orleans ist jedoch eine ethnologische. Zuerst werden die Zustände rituell zu Grabe getragen, dann tanzen die Trauernden über dem Toten nicht um seiner Auferstehung willen, sondern für einen Neubeginn. Größer, schöner und voller Kraft.

Eindrücke des Trauerzuges hier...

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 11. Februar 2009



Wir haben die Krise, sie die Chance. So sieht man in China Europa's Umgang mit den Markt-Geschehnissen. So will man in China sich selbst und seine Chancen auf der anderen Seite sehen. Hier sei jetzt weniger wichtig, ob das irgendetwas von Wirklichkeitsnähe hat oder nicht. Viel wichtiger ist der Umstand, dass diese Karikatur auf einen zentralen Umstand im Umgang mit dem Unglück bei Kairosökonomen hinweist, denn auch sie machen die Krise zur Gelegenheit, in ihrer kulturelllen Disposition steht weniger die eigene präkere Lage im Vordergrund, als der unbedingte Wille, die allgemeine Lage für sich und sein Handeln auszunutzen.

Nur hat Chinas Präsident dazu noch drei Neins gepackt, die ein perfektes kairosökonomisches Transzendieren des eigenen Unglücks bedeuten:
  • Nicht zaudern,
  • kein Selbstmitleid
  • keinen Elefanten aus 'ner Mücke machen
Wenn das als Einschwören auf die Krise klappen sollte, dann wären die Chinesen ein Volk von einskommasoundsovielen Milliarden Kairosökonomen.
Das würde der Theorie zuwider sprechen, dass eine Gesellschaft immer nur wenige Kairosökonomen verträgt, dass einige Chinesen aber sicher schon immer so gedacht haben, das
erklärt auch ihre ausgewöhnliche Präsenz in Südostasien.

via Pekinger Bekanntmachungen

Wer gerade zum letzten Aspekt noch mehr lesen will, dem sei das hier zum Weiterlesen empfohlen besonders dieses Kapitel.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Letzte Kommentare
Bloglinks
Menu
Suche
 
Letzte Aktualisierung:
2012.08.24, 21:21
online for 6189 days
Kalender
November 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
Google Groups
Ethnologie als Praxis beitreten
E-Mail:
Diese Gruppe besuchen

xml version of this page

made with antville
nach oben |  startseite |  kategorien |  impressum |  galerie