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Dienstag, 12. Januar 2010
olim devona, topic: mediale Streifzuege, 18:02h
Dieser Bericht erschien im JAHRESBERICHT 2007/2008 des Rektorats der Universität Leipzig, den wir hier nocheinmal veröffentlichen.
Autor: Professor Dr. Wolfgang Fach Prorektor für Lehre und Studium Die Frage stellt man einer Dame mit Hündchen. Sie könnte auch diesem oder jenem „Kleinen Fach“ gelten, das wir uns aus Tradition und Überzeugung leisten. Ethnologie zum Beispiel ist am absoluten Minimum angekommen: eben mal eine Professur als Anker eines kompletten BA-/MA-Programms. Kleiner geht’s nicht. Damit ist nichts über die intellektuelle Qualität des ethnologischen Angebots gesagt. Im Gegenteil. Es ermittelt viel Aufschlussreiches über fremde Kultur- und Lebensformen, von denen wir entweder überhaupt nichts wissen – oder eben nur das, was man immer schon wusste und was immer schon falsch war. Natürlich muss die Ethnologie mangels eigener Masse reichlich Wissensbestände aus anderen Disziplinen importieren. Aber warum nicht, wenn sie ins Konzept passen? Wer dieses Fach studiert, hat etwas davon. Man erfährt, „was unsere Welt im Innersten zusammenhält“ – oder auseinandertreibt. Doch in den Genuss dieser Einsicht kommen nur wenige. Würden nicht Juristen oder oder Ökonomen davon profitieren, wenn sie mehr über die zivilisatorischen Voraussetzungen ihrer „platonischen“ Phantasien wüssten? Der homo oeconomicus oder juridicus: sie fallen ja nicht vom Himmel, sondern sind zivilisatorische Produkte. Anderswo – doch immer mehr auch bei uns – leben andere Homunkuli mit anderen Flausen im Kopf. Daher knirscht und kracht es eben im Gebälk „unserer Welt“. Mal für Mal werden wir davon unangenehm überrascht. Deshalb würde es sich lohnen, das ethnologische Angebot spürbar zu erweitern und gezielt zu vernetzen. Allgemeiner gesagt: „Kleine“ Fächer, deren Wissen die Qualität „großer“ Fächer stärkt, sollten „größere“ Fächer werden können. Lieber früher als später. Das wäre ein Alleinstellungsmerkmal mit Perspektive. Es signalisiert, dass wir als erste etwas eingeführt haben – und nicht als letzte auf etwas sitzen geblieben sind. |
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